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Omikron setzt der Kreuzfahrt zu; der Restart geht aber weiter

Cornelia Gemperle (l.), George Studer und Bianca Gähweiler. © Montage: TRAVEL INSIDE / Fotos: zVg
Cornelia Gemperle (l.), George Studer und Bianca Gähweiler. © Montage: TRAVEL INSIDE / Fotos: zVg

Quelle: Beat Eichenberger von TRAVEL INSIDE

Die in vielen Ländern boomende Omikron-Welle wirkt sich – wenig erstaunlich – auch auf die Kreuzfahrten aus. In den letzten Wochen überschlugen sich die Meldungen über Covid-Ausbrüchen auf Cruiselinern. Die US-Gesundheitsbehörde CDC (Centers for Disease Control and Preventation) hat inzwischen für beinahe sämtlichen Schiffe, die aus US-Häfen auslaufen, Covid-Fälle gemeldet. Betroffen sind alle grossen Reedereien von Royal Caribbean über Carnival bis Norwegian.

Aber auch Schiffe, die in europäischen und anderen Revieren kreuzen, wurden nicht verschont. Zwischenfälle gab es etwa auf Europa- und Arabien-Fahrten von TUI Cruises, Aida Cruises, Hapag-Lloyd Cruises, Phoenix Seereisen oder MSC Cruises. Seereisen wurden in der Folge abgebrochen, andere temporär ausgesetzt. Einzelne Häfen, vor allem in der Karibik oder ganze Destinationen wie Brasilien oder Hongkong, untersagten vorübergehend das Anlaufen von Kreuzfahrtschiffen.

In der Industrie weist man darauf hin, dass fast ausnahmslos sämtliche Passagiere und die Crew doppelt geimpft sind, mehrfach getestet werden und an Bord akkurate Massnahmen (Abstand, Maskenpflicht etc.) herrschen. Erste Reedereien wie Aida oder TUI Cruises verlangen inzwischen gar eine Booster-Impfung, zudem wurden vielerorts vorübergehend wieder ‘Bubble’-Ausflüge eingeführt.

Erneut keine einfache Situation für die Cruise-Szene – was sagen Schweizer Spezialisten zur aktuellen Nachfrage und den weiteren Perspektiven?

Verunsicherung und Mehrarbeit

Cornelia Gemperle, Geschäftsführerin von Kuoni Cruises, stellt fest: «Ein Teil der Kunden ist momentan verunsichert und wartet das Ende der Welle ab. Neue Buchungen gibt es derzeit eher wenige, am ehesten für kurz- oder dann langfristige Reisen». Sie weist zudem darauf hin, dass es durch Reiseabsagen der Reedereien oder unsichere Kunden, die den Reisetermin verschieben möchten, erneut Mehrarbeit gibt.

Dass die Kunden verunsichert sind, muss auch George Studer, Geschäftsführer von Cruise Center, beobachten: «Dies, obwohl die meisten Reedereien die Corona-Fälle sehr gut abwickeln und die betroffenen Passgiere sicher von Bord bringen». Da die Zahl der Buchungen für Winter 2022 noch sehr bescheiden war, halte sich die Mehrarbeit bei kurzfristigen Absagen im Rahmen: «Aus der vermeintlichen Wave-Season wurde ein beschaulicher Bergsee».

Auf tiefem Niveau bewegen sich die Neubuchungen auch bei Hotelplan. «Wir erhalten einige Umbuchungsanfragen für bevorstehende Kreuzfahrten, aber im üblichen Rahmen. Es gibt kaum Stornierungen; meistens buchen die Kunden auf ein späteres Datum um», teilt Sprecherin Bianca Gähweiler mit.

Trotzdem positive Signale

Was die Perspektiven für das Cruise-Jahr 2022 angeht, ist noch einiges offen. «Wir verspüren aber, dass die Kunden allmählich mit dem Virus leben können und das ‘Risiko’ einer Ferienbuchung in Kauf nehmen, wenn das Reisebüro Hand dazu bietet», sagt George Studer. Für den Service des Cruise Centers und die Rund-um-die-Uhr-Hotline seien die Kunden auch bereit, einen Aufpreis zu zahlen. Für 2022 erwartet er 40 Prozent des Buchungsvolumens von 2019 und somit zumindest doppelt so viele Buchungen wie 2021.

Bei Kuoni Cruises liegt das aktuelle Buchungsvolumen bei rund der Hälfte von 2019 und damit immerhin höher als in den letzten beiden Jahren, wo man Rückschläge im recht hohen zweistelligen Prozentbereich verkraften musste. Zu den Erwartungen sagt Cornelia Gemperle: «Alles ist noch möglich in diesem Jahr». Verglichen mit 2021 kann man auch bei Hotelplan ein Plus verzeichnen.

Tipps der Spezialisten

Wie kann man am Counter derzeit verunsicherten Cruise-Kunden begegnen? «Kreuzfahrten sind trotz vermehrter Fälle an Bord durchführbar und das Risiko ist mit ‘normalen’ Reisen vergleichbar», unterstreicht Bianca Gähweiler von Hotelplan. Deshalb rate man nicht von einer Kreuzfahrt ab. Wer unsicher sei, soll die Reise auf einen späteren Zeitpunkt verschieben. Dabei könne man auch von derzeit verhältnismässig günstigen Angeboten profitieren.

«Wir raten den Kunden kurzfristig zu buchen und Flexibilität für die aktuelle Feriensituation mitzubringen», sagt George Studer vom Cruise Center. Denn die Situation ändere sich ständig, und damit müsse man umgehen können, wenn man heute buchen wolle. «Andernfalls empfehlen wir, die Kreuzfahrt umzubuchen, wozu die Reedereien flexible Lösungen bieten». Aber auch kleinere Schiffe mit weniger Passagieren können derzeit eine gute Alternative sein.

Auch Cornelia Gemperle von Kuoni Cruises appelliert an die Flexibilität der Kunden, da mit täglichen Änderungen zu rechnen sei. «Wer aber aktuell reisen möchte, nimmt dies in Kauf – Hauptsache, man kommt aufs Schiff!» Wichtig sei auch der Hinweis, dass Kreuzfahrtschiffe seit jeher hohe Hygienestandards kennen, die seit Corona noch intensiviert wurden. «Impfung, Booster, Tests und Bord-Massnahmen bieten eine gewisse Sicherheit und die Reedereien können, wenn nötig, rasch reagieren und handeln, was in Hotels an Land nicht überall der Fall ist», so Gemperle.

Der Restart geht weiter

Auch wenn im Moment wegen Omikron einige Schiffe wieder Fahrten ausgesetzt haben oder deren Inbetriebnahme etwas verzögern – der fortlaufende Restart der Kreuzfahrten wird deshalb nicht gestoppt. Gemäss Industrie-Angaben nehmen im Januar weitere Kreuzfahrtschiffe erstmals wieder Fahrt auf, bis Ende Monat soll die aktive Flotte bereits wieder über 240 Schiffe umfassen. Dies entspricht rund zwei Drittel dem Total der globalen Kreuzfahrt-Einheiten.

Dazu kommt 2022 die beeindruckende Zahl von über 20 Neubauten, die noch vor der Corona-Krise in Auftrag gegeben wurden und in diesem Jahr nun ausgeliefert werden. Weitere zehn Neubauten wurden schon im letzten Jahr übergeben, stechen wegen der Krise aber erst in diesem Jahr erstmals mit Gästen in See. Omikron hin oder her: Es geht weiter vorwärts im Segment der Schiffsreisen.

 

Quelle:  TravelInside

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